In den Kategorien "Besondere Fendt", werden Fendt Maschinen herausgehoben, welche in Entwicklung, Stückzahl oder Eigenschaften eine besondere Erwähnung in der Historie von Fendt verdienen.
Sicherlich gibt es eine Vielzahl weiterer erwähnenswerter Maschinen in dieser langen Historie oder aber auch zahlreiche "Unbekannte". Informationen und Hinweise werden gerne entgegen genommen.
Während des zweiten Weltkrieges wurden Roh- und Brennstoffe immer knapper, alles verfügbare wurde für den Kriegseinsatz benötigt. Industrie und Landwirtschaft mussten somit auf Alternativen ausweichen.
Eine Notlösung der damaligen Zeit, waren Fahrzeuge mit Holzgasgeneratoren. Wie viele Namhafte Hersteller damals, wurde auch von Fendt ab ca. 1942/43 eine entsprechende Maschine mit der Bezeichnung G25 und dem Einheitsgenerator EG 60 angeboten. Der Einheitsgenerator wurde wie der Name schon sagt, einheitlich auch bei zahlreichen weiteren Herstellern der damaligen Zeit verwendet.
Zwischen 1942/1943-1946 wurde der G25 in 999 Stück entweder mit Deutz GF2M115 oder MWM TG 15 Motor gebaut, das Getriebe wurde von Prometheus (AS14K) bezogen.
Als zweite Variante wurde der G25Z von 1944/1946 gebaut in 498 Stück, hierbei wurde bei selbigen Motoren (s.o.) ein ZF A12G Getriebe verwendet.
Die Umrüstung konnte direkt bei Fendt in Marktoberdorf vorgenommen werden, die umgerüsteten Maschinen wurden als G25D bezeichnet.
Im Fendt-Werksmuseum ist unter anderem ein Holzgas-Dieselross ausgestellt.
Das Dieselross FL114 wurde gegen Ende 1957 eingeführt um landwirtschaftliche Klein- und Kleinstbetriebe zu motorisieren.
Der 114er war technisch gesehen eine wirkliche "Besonderheit" im Programm von Fendt.
Zum einen war der 114 als "Standardtraktor" der einzige Typ, welcher als Tragschlepper konstruiert wurde. Diese Eigenheit hatte sonst nur der Geräteträger zu bieten.
Zum anderen war es der erste und letzte Schlepper von Fendt, bei welchem ein Zweitakt-Dieselmotor (ILO DL 661 mit 10/12PS aus 660ccm) zum Einsatz kam. Dieser Motor wurde u.a. auch bei anderen Herstellern z.B. in Einachstraktoren verwendet mit der Typenbezeichnung Ilo DL 660. Für den FL114 fertigte Fendt ein Motorgehäuse welches die Aufnahme der Vorderachse ermöglichte, die weitere Motorenmontage erfolgte bei Ilo in Pinneberg.
Der FL114 hatte schon bei Markteinführung zum Jahreswechsel 1957/58 keinen leichten Stand, waren doch schon zwei harte Konkurrenten im eigenen Fendt-Programm vorhanden.
Bereits 1953 wurden mit dem Dieselross F12GH ein robuster Kleinschlepper mit wassergekühlten MWM Viertaktmotor und Fendt eigenem Getriebe am Markt angeboten, im Folgejahr 1954 wurde zusätzlich das Dieselross F12HL als luftgekühlte Version eingeführt, beide Baumuster konnten sehr erfolgreich in großen Stückzahlen tausendfach abgesetzt werden.
Im Jahre 1957 folgte der Geräteträger F12GT welcher auf Basis des Dieselross F12HL konstruiert wurde und ebenso über einen luftgekühlten Viertaktmotor von MWM verfügte, kombiniert ebenso mit einem Fendt Getriebe, Hydraulik und natürlich zahlreichen Systembedingten vorzügen.
Sowohl für die Dieselrösser F12 und den F12GT war von Fendt und diversen Zulieferfirmen eine breite Palette an Zusatzgeräten für einen möglichst flexiblen Einsatz verfügbar.
Der FL114 konnte somit in erster Linie durch einen günstigen Kaufpreis punkten, wie folgend zu sehen:
(Listenpreise 1958 in Serienausstattung)
Dieselross F12GH /HL 5898 DM
F12GT 6795 DM
FL 114 5145 DM
Zur Erprobung des FL114 wurden zwei Versuchsmuster erstellt, die Serienproduktion erfolgte in 468 Einheiten, hierbei wurde auf das ZF-A4 Standardgetriebe zurückgegriffen, die Fahrgestellnummer wurde je nach georderter Bereifungsvariante mit den Buchstaben a / b / c versehen. (114/02/0001 bis 114/02/0470 inkl. Prototypen).
Die zweite Variante des FL 114 wurde mit der Fahrgestellnummer 114/4/0001 - 114/4/0010 gefertigt, diese 10 Maschinen verfügten über das ZF-A4 Getriebe mit zusätzlichen Kriechgängen und 7x30 Bereifung auf der Hinterachse.
Durch eine Vielzahl an Herstellern und Typen von Kleinsttraktoren war der Markt 1959 bereits gesättigt und die Nachfrage somit gering. Dies führte dazu, dass die Produktion des FL114 bereits 1959 wieder eingestellt wurde. Zudem konnte der Zweitaktmotor, wie bei manch anderen Herstellern, nicht wirklich überzeugen. Im Vergleich zu Viertaktmotoren waren diese kleinen Zweitakter eher anfälliger, wartungsintensiver und weniger haltbar.
Bauartbedingt verfügt der 114 auch im Fahrverhalten über einen eigenen Charakter. So verfügt der Motor lediglich über eine sehr geringe Motor-Schwungmasse, dieses Manko will über Drehzahl ausgeglichen werden.
Durch die relativ kurze Bauzeit und überschaubare Stückzahl, stellt der FL114 mit seinen "technischen Besonderheiten" heute eine kleine Rarität dar.
Ab ca. 1957 hatte Fendt insbesondere für Sonderkultur- und Weinbaubetriebe einen Schmalspurtraktor mit möglicher Außenbreite unter einem Meter im Programm.
Auf Basis des luftgekühlten Dieselross F24L wurde dieses spezielle schmale Dieselross aufgebaut und anfangs unter der Bezeichnung F24LS am Markt eingeführt. Wie angedeutet, die Technik der Grundkomponenten entspricht weitgehend dem Standartschlepper F24L.
Nachdem die Typenbezeichnungen der Dieselross-Modellpalette grundlegend von zweistellig (z.B. F24) auf dreistellige Typenbezeichnungen (z.B. F237) umgestellt wurden, wurde auch die schmale Version des Dieselross umbenannt und folgend unter FLS 237 vermarktet.
Leider kann man über die tatsächlichen gebauten Stückzahlen des Schmalspurers keine wirklich gesicherten Angaben liefern. Offiziell wird eine Stückzahl von 124 gebauten Einheiten angeführt. Unbestätigten Angaben zur Folge sollten 95 Einheiten als F24LS bezeichnet worden sein, ab Nummer 96 dann als FLS237. Sowohl Nr. 95 wie 96 sind bekannt.
Ob diese Angaben korrekt sind, ist jedoch zweifelhaft.
Fendt-Freund Nils Heinen hat sich um eine intensive Recherche über die Historie der schmalen Fendt bemüht und konnte bislang einige Exemplare auftreiben und in einer Typenliste erfassen. Die älteste bislang bekannteste Maschine von 1957 ist mit Fahrgestellnummer 11 bekannt. Vom Baujahr 1961/62 konnten Maschinen bis Fahrgestellnummer 172 ermittelt werden.
Ein guter Anteil der gefertigten Schmalspurer dürfte über den Generalimporteur "Almacoa" nach Frankreich in die dortigen Weinbaugebiete exportiert worden sein.
Zumindest eine Maschine mit 3-Zylinder-Motor existiert (Bild 5+6).
Die Maschine befindet sich in einer großen Fendt-Schleppersammlung in Luxemburg, über die Hintergründe der Maschine ist wenig bekannt. Es könnte ein zeitgemäßer Umbau eines Zweizylinders sein, ebenso eine Maschine die tatsächlich ab Werk in dieser Form geliefert wurde.
Der Schmalspurtraktor mit "moderner Farmer" Motorhaube, ist Bestandteil der Sammlung von Gilbert Kremer und wurde wohl Werksintern bei Fendt verwendet. Nach Ende der Dieselross-Typen wurde grundlegend angedacht den Schmalspurer innerhalb der Farmer-Serie mit neuem Design weiter zu führen, hierzu kam es jedoch nie.
Einige wenige Bilder des Dieselross F12HL in Schmalspurversion kursieren immer wieder im Internet.
Die Traktoren wurden als Standardtraktoren an einem französischen Händler ausgeliefert, dort dann als Schmalspurtraktoren umgerüstet für die speziellen Bedarfe im Weinbau. Es wurden ca. 60 Maschinen umgerüstet.
(Bild 1 + 2 gleicher Schlepper)
Das Dieselross F40 markierte die Spitze der Dieselross-Baureihe, der einzige Typ (in Serie) mit 3-Zylinder Maschine wurde in gut 1030 Einheiten gebaut, heute ein gesuchter und eher selten anzutreffender Schlepper.
Fendt Hubstapler auf Basis des Favorit 1 mit 40 PS
Beim Fendt Hubstapler handelte es sich um einen Serienmäßigen Favorit 1 welcher statt einer Dreipunkthydraulik im Heck einen
Staplermast der KMF Kempten montiert hatte, der Ölvorrat wurde auf 32Liter angehoben. Auf Wunsch konnte die Maschine um einen Trägerrahmen ergänzt werden, welche einen Anbau des Hubstaplers an
der Fahrzeugfront ermöglichte.
Im Jahr 1961 wurden drei weitere Favorit 1 Hubstapler gebaut, zwei mit Staplermast im Heck, einer mit Mast in der Front, diese
Maschinen wurden auf der Industriemesse 1961 in Hannover vorgestellt.
Die gezeigte Maschine ist eine doppelte Besonderheit, es handelt sich um den Favorit 1 mit Fahrgestellnummer 0001, also die
erste Maschine dieser Serie und zudem den ersten Hubstapler.
Die Maschine bis ca. dem Jahr 2000 im Fendt-Werk selbst eingesetzt, zuletzt mit einem Schneeräumer am Hubmast, bevor ein
Mitarbeiter die Maschine erwerben konnte. Im Jahr 2015 wechselte die Maschine in die berühmte Fendt-Sammlung von Gilbert Kremer, welcher somit auch die Urheberrechte an den gezeigten Bildern
hat.
Herzlichen Dank Gilbert für die Bilder deiner Maschine und die Infos rund um den Hubstapler.
Der hier gezeigte Favorit 2 mit der Fahrstellnummer 150/S 5/ 0004 wurde nach vorliegenden Daten im Jahre 1959 als Versuchsmaschine für künftige "Export-Modelle" erstellt, im Jahre 1965 an einen Betrieb im Raum Hannover veräußert, bei welchem er bis ca. 2014 ohne Zulassung verwendet wurde.
Die Bezeichnungen der Fahrgestellnummer bezeichnen "S" für Sonderbau sowie "5" für die Ausführung mit Muschelkotflügeln.
Als weitere Besonderheiten verfügt der Schlepper über einen größeren Kühler sowie Luftfilter (Tropenluftfilter), eine Bereifung der Größe 18.4 R 30 und 6.50 – 20 mit Radgewichten (noch Originalbereift) und das Original Fendt Mähwerk.
Die Technik der Maschine soll in gutem Zustand sein, der Lack ist leider nicht mehr Original.
Vielen Dank an Stephan Rimmel
Der Fendt Favorit 3 wurde im Herbst 1963 als neues Topmodell in das Programm von Fendt aufgenommen und direkt mit umfangreicher Serienausstattung bestückt.
Erstmals wurde mit dem MWM 210,5V (Vorkammer) ein Vierzylindermotor in ein Serienfahrzeug von Fendt verbaut, mit 52 PS wurde eine neue Leistungsklasse erschlossen und auch erstmalig die 50 PS Marke überschritten.
1967 folgte ein Update auf den moderneren MWM D208-4 Motor welcher als Direkteinspritzer 55 PS leistete.
Das robuste Halbsynchrongetriebe wurde von Fendt in Zusammenarbeit mit ZF entwickelt und folgend auch bei ZF gefertigt. Serienmäßig wurden 16 Vorwärts- sowie 4 Rückwärtsgänge geboten, darunter zwei Kriechgänge und vier Superkriechgänge - ebenso Serie. Ein Schnellgang für 30kmh Höchstgeschwindigkeit konnte auf Wunsch geordert werden.
Um auch den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, konnte der Favorit 3 auf Wunsch mit Allradantrieb ausgerüstet werden, somit der erste Serienschlepper von Fendt mit Allradantrieb. Die Allradachse des Typ GLA 2552 wurde ebenso aus dem Hause ZF bezogen, bei Allradmaschinen war wiederum eine hydraulische Lenkung serienmäßig verbaut, der Schnellgang optional zusätzlich verfügbar.
Intern wurde der Favorit 3 als FW 150 bezeichnet, ein zusätzliches "S" in der internen Bezeichnung steht für die Schnellgangversion welche 30kmh erreichte.
FW 150/11 für Hinterradmaschinen (Stückzahl 3144)
FWA 150/7 für Allradmaschinen (Stückzahl 770)
FWA 150/7 S z.B. für Allradmaschinen mit Schnellgang
Der Nachfolger des Favorit 3 bereits in eckiger "moderner" Bauform wurde als Favorit 3 S bezeichnet (FW165 Hinterrad, FWA 165 Allrad). Hier wurde ein MWM 225-4 Motor verbaut welcher seine 62 PS ohne Turbokupplung weiterhin an ein ZF - Getriebe lieferte.
Fendt Farmer 3S
Der Fendt Farmer 3 S war einer der "Bestseller" von Fendt zur damaligen Zeit. Ab 1966 zuerst in runder, später in eckiger Bauform als Hinterrad- und Allradmaschine brachte es der Farmer 3S auf über 14.000 Einheiten.
Im Farmer 3 S wurde der "moderne" MWM D208-4 Direkteinspritzer verbaut, mit gedrosselter Leistung brachte der Motor 45 PS. Wie erwähnt, der selbige Motor wie in den späten Favorit 3 verwendet.
Das Triebwerk wurde von Fendt selbst entwickelt und auch eigenständig gefertigt, auf Wunsch konnte es als "Wendegetriebe" ausgeführt werden. Ein Fahrtrichtungswechsel ohne Schaltvorgang nur durch durchdrücken des Kupplungspedales konnte realisiert werden, für Frontladerarbeiten war dies sehr komfortabel.
Der Farmer 3 S war der erste Fendt, welcher Serienmäßig eine Ölströmungskupplung von Voith (siehe Tronic/TK) verbaut hatte.
Intern wurde der Farmer 3 S als FW 238 geführt, die genauere Unterteilung wie folgt:
FW 238 rund-Hinterrad (ca. 4800 Einheiten
FWA 238 rund - Allrad (ca. 400 Einheiten)
FW 238/11 eckig - Hinterrad (ca. 8000 Einheiten)FWA 238/7 eckig - Allrad (ca. 900 Einheiten)
Übrigens ...
Oft wird fälschlicherweise angenommen das es sich bei der Bezeichnung "Farmer 3S" bedingt durch das "S" bereits um eine Schnellgangversion mit 30kmh handelt, dies ist ein Irrtum, die Bezeichnung steht hierzu in keinem Zusammenhang.
Der Farmer 3S war natürlich als Schnellläufer mit 30kmh Schnellgang zu erwerben, dies jedoch immer als Option.
Im Jahr 1953 wurde der erste Fendt Geräteträger (GT) auf Basis des Dieselross F12 HL mit luftgekühlten Motor vorgestellt. Dieser Schlepper wurde wie Modelle der Konkurenz z.B. Eicher GT oder Lanz Alldog mit einem Doppelholm ausgerüstet.
Aufgrund bestehenden Patentrechten wurde dieses Konzpet jedoch verworfen und eine eigene Lösung gefunden, Resultat war das Zentraldrehgelenk und der einfache Holm, dieses Konzpet wurde anschließend vom F12GT bis zum 395 GT verwendet.
Die Vorserie des F12GT hatte zudem noch weitere kleine Detailunterschiede zu den späteren Serienmaschinen, die Motorhaube z.B. größer ausgeführt, dadurch hatte die Ladepritsche einen entsprechenden Kastenförmigen "Einbau".
Wie auch zum Teil von anderen Herstellern bekannt, so hat auch Fendt eine Zeit Schlepper für den Export in anderen Farben lackiert - so sollen z.B. nach Algerien und in die BeNeLux Länder Schlepper in rot ausgeliefert worden sein, nach Frankreich sollen Maschinen (Dieselross-Ära) in blauer Farbgebung geliefert worden sein.
Leider ist mir bisher nicht bekannt in welchen Zeiträumen diese Exportversionen so geliefert wurden, ebenso nicht in welchen Stückzahlen.
Natürlich wurden Schlepper auch in typischen Fendt-Farben grün+rot in die ganze Welt exportiert, in fernen Ländern oft ausgerüstet mit Muschel-Kotflügeln, angepassten Luftfiltern oder Kühler.
Teils mussten technische Änderungen erfolgen um eine Zulassung gemäß den gültigen Verkehrsvorschriften zu ermöglichen. In Italien mussten z.B. die Scheinwerfer in Italien einen Abstand von mindestens 70cm aufweisen, daher wurden diese an die Außenseite der Haube versetzt und die regulären Lichtschächte verschlossen.
Fendt Favorit 1 mit MWM AKD 412 Motor, luftgekühlt.
Leider liegen bisher keine gesicherten Informationen über die Maschine vor, von dieser luftgekühlten Version des Favorit 1 sollen 6-8 Exemplare entstanden sein, zwei dieser Maschinen sind bisher bekannt und lt. Eigentümern ab Werk so ausgeliefert.
Bei der gezeigten Maschine handelt es sich bei den Frontladerkonsolen um einen Eigenbau.
Wer Informationen zum Fahrzeug hat - bitte melden.
Herzlichen Dank an Rudi für die Bilder
Die Fendt Farmer Traktoren waren ab Werk mit vielseitiger Zusatzausstattung zu erwerben.
Bereits in den 1960ger Jahren hat Fendt erste Traktoren auf Wunsch mit Fronthydraulik und Frontzapfwelle ausgestattet, für mehr Sicherheit war optional eine Vierradbremse zu erwerben.
Diese Sonderausstattungen wurden natürlich nur in überschaubaren Zahlen verkauft.
Ungesicherte Angaben geben z.B. ca. 180 Maschinen mit Fronthydraulik/Frontzapfwelle an.
Nach bisher vorliegenden Informationen soll es sich bei diesem "Fendt Farmer 2 Allrad" um einen ehemaligen Güldner-Allradtraktor handeln, welcher zum Fendt umgebaut wurde.
Nachdem Fendt im Jahre 1970 die Firma Dechentreiter übernommen hatte, konnte auch auf Entwicklungen und Baumuster aus dem Dechentreiter-Sortiment zurückgegriffen werden.
Im Jahre 1975 wurde der "Dechentreiter-Mistkäfer", ein Einachs-Miststreuer nochmals aufgegriffen und in fünf Einheiten produziert, dann wurde das Projekt jedoch nicht weiter verfolgt.
Soweit die mir zugespielten - leider noch ungesicherten - Informationen, ein herzliches Dankeschön dafür
Beim Schleppertreffen in Panningen 2015 konnte dieser Fendt Farmer 2 Schmalspur in runder Bauform abgelichtet werden, ein weiteres identisches Exemplar ist in den Niederlanden bekannt.
Nach ungesicherten Informationen dürften diese Fahrzeuge als Serien-Farmer 2 das Werk verlassen haben und wurden bei einem Händler auf Schmalspur
umgerüstet.
Der Farmer 2W ist lediglich als Versuchsmuster in eckiger Bauform als Original ab Werk bekannt.
1950 lief das 10.000 Dieselross vom Band, ein F15
1955 hat der 50.000 Fendt die Werkshallen in Marktoberdorf verlassen.
1961 lief der 100.000 Fendt vom Band, ein Farmer 2 welcher dem Anlass gebührend in Gold lackiert wurde, zum Jubiläum wurde zusätzlich eine Festschrift ausgegeben.
1965 folgte bereits der 150.000 Fendt, dies war ein Geräteträger welcher zeitgleich auch der 20.000 Fendt GT war.
1996 der 500.000 Fendt ein Xylon 524 läuft vom Band
2007 der 50.000 Vario ein 312er Vario in weiß
2009 auf der Agritechnica wird der 100.000 Vario ein 211er in Gold gezeigt
Nebenbei, der goldene Jubilar von 1961 ist heute im Fendt-Werksmuseum zu bewundern, nach über 50 Jahren hat der goldene Fendt erst stolze 22 Betriebsstunden gelaufen - das wird nur der Fendt Geräteträger im deutschen Museum München schlagen können, die Maschine (mit Aufbau-Rübenvollernter) hat es bei ähnlichen Alter auf nur 5 Std. gebracht !
Fendt verwendete über kurze Zeit bei Farmer und Favorit Traktoren die Typenkürzel "SL", beide Baureihen verfügten erstmalig über die neuen Fendt-Sicherheitskabinen welche als erste vollwertige Kabinen anzusehen sind. (Favorit nur mit Türe links).
Die Produktbezeichnung SL war bzw. ist ein geschützer Markenname des Automobilherstellers Mercedes-Benz. Fendt durfte die Produktbezeichnung somit nicht weiter verwenden, kurzum wurde aus SL - LS.
Ein weiteres Versuchsfahrzeug nach vorliegendem Werksbild war der Fendt Favorit 612 SL (130/120 PS)Die Kabine ähnelt etwas der Eicher Economy Baureihe.
Angaben am Werksbild:
Der Favorit 612 SL ist mit einem geräuschgedämpften und schwingungsisolierten
Fahrerhaus ausgestattet. In diesem Fahrerhaus wird die für die Zukunft geforderte Phonzahl um einiges unterschritten, Fahrkupplung und Bremse werden hydraulisch betätigt,
Zapfwelle und Allradantrieb mit Kipptasten zu und abgeschaltet. Bild Nr. 913/72
Die Maschine ist im Original erhalten und im deutschen deutschen Landwirtschaftsmuseum Hohenheim ausgestellt (DLM Hohenheim).
Weitere Infors zur Maschine liegen nicht vor, nach der Drucknummer dürfte das Bild aus dem Jahr 1972 sein, die "S" Baureihe war somit noch gut 4 Jahre in Produktion, auch die Nachfolger Favorit SL hatten keine Allrad- und Differentialzuschaltung "per Knopfdruck".
Dieser Favorit wurde 1980 als Neufahrzeug (in Originalfarben grün-rot) an die Firma Bosch-Rexroth bzw. damals noch Mannesmann-Rexroth ausgeliefert.
Für den Zeitraum von gut 10 Jahren, wurden an dieser Maschine neu entwickelte Hydraulikkomponenten verbaut und erprobt. Im Lauf der Zeit erhielt die Maschine in der Versuchsabteilung von Rexroth auch diese blau-graue Farbgebung.
Der Favorit verfügt über 5 doppelwirkende Steuergeräte sowie drucklosen Rücklauf, ebenso wurde eine elektrohydraulische Hubwerksregelung (kurz EHR) von Bosch verbaut sowie mit Power-Beyond ausgerüstet. Power-Beyond dient dem Betrieb von Hydraulikgeräten, Öl wird nur bei Bedarf gefördert.
Nachdem die Maschine als Versuchsfahrzeug ausgemustert wurde, wurde der Schlepper noch Werksintern für kleinere Arbeiten und im Winterdienst eingesetzt, bis diese Aufgaben vergeben wurden.
Bis zur endgültigen Ausmusterung und den Verkauf in private Hände, hatte der Schlepper weniger als 1400 Std. gelaufen, im Jahr 2014 hatte die Maschine 2750 Std. gemeistert und wurde erneut veräußert.
Vielen Dank für die Bilder und Infos an Jochen Schäfer
Im Jahre 1957 folgte die Gründung einer Tochtergesellschaft in Brasilien - nähe Sao Paulo, die ersten Schlepper für den brasilianischen Markt waren der FWT 233 (Basis F24W) sowie das Dieselross F40. Während viele Komponenten aus deutscher Fertigung nach Brasilien verschifft wurden, wurden die Motoren von MWM Brasilien bezogen.
1961 folgte die Grundsteinlegung für ein eigenes Werk vor Ort, die Produktion startete mit dem Farmer 1.
Durch Modernisierung der deutschen Werksanlagen konnte die ausgemusterte Fertigungsstraße in Brasilien weiter verwendet werden.
Leider verlief das Projekt nicht wie gewünscht. Nach über 50 Millionen Verlust konnte das Werk 1969 gut abgestoßen werden - Fendt do Brasil - endete damit.
Die wenigen Informationen stammen überwiegend aus den damaligen Fendt - Nachrichten, welche immer wieder über das Projekt -Fendt do Brasil- berichteten.
Ein paar weiterführende Infos sind zudem in der Kategorie "Werke" zu finden.
In der berühmten Sammlung von Josy Reiff befinden sich inzwischen ein paar dieser Traktoren.
Eine wirkliche Besonderheit in fast jeder Hinsicht war der 1978 vorgestellte Fendt Favorit 620 LS.
Mit 185 PS gehörte das Fahrzeug welches ein Einzelstück war, zur absoluten Oberklasse der damaligen Zeit. Die Bauform in transaxialer Bauweise (Motor vor Vorderachse) für eine optimale Gewichtsverteilung mit Motorkühler in der Fahrzeugmitte war ebenso eine absolute Besonderheit, dazu kommt erstmalig (und letztmalig bisher) die Verwendung eines 5 - Zylinder Motors aus dem Hause MAN.
Als Nachfolger des 620 folgten die Typen 622 LS mit 6 Zylinder MAN - Saugmotor und 211 PS bzw. das Flaggschiff 626 mit 6 Zylinder MAN Turbomotor und 252 PS, heute unter dem Spitznamen "Nasenbär" bekannt und mit 19 bzw. 63 gebauten Einheiten wirkliche Raritäten.
Erst im Jahr 1996 mit Vorstellung des 260 PS starken 926 Vario musste der 626 seinen Rang als "stärkster Fendt" abgeben.
Viele weitere Infos zur Baureihe Fendt Favorit 62x unter:
Der 275 GT II - Allrad war der erste Geräteträger mit Allradantrieb überhaupt.
Das Fahrzeug mit 78 PS wurde ausschließlich in Kommunalversion produziert, nach nicht ganz 80 Stück wurde die Produktion des 275 Allrad eingestellt, es folgte die Markteinführung der GT 300 Serie sowie des Allradlers GTA 380.
Der Farmer 300 LSX war ein "Sondermodell" für die BeNeLux-Länder welche mindestens durch folgendes
Zubehör ab Werk geliefert wurde:
- 2 DW Steuergeräte
- Heck Wisch/Wasch
- Arbeitsscheinwerfer
- Luftsitz
- RKL
Soweit bekannt gab es zumindest die Typen Farmer 304 / 306 in dieser Version, je nach Kundenwunsch in Allrad- oder Hinterradversion.
Ein weiteres "Sondermodell" war der sog. Holland Farmer mit der Bezeichnung Farmer 308/90
Fendt Geräteträger mit Knicklenkung.
Diese Maschinen waren nicht direkt aus dem Hause Fendt, die Fa. Tünnißen & Stocks rüstete mehrere Fendt Geräteträger auf Knicklenkung um. Es wurden vorwiegend GT 365 umgerüstet sowie ein einziger F380 GT.
Der F380 GT mit Knicklenkung war über viele Jahre mit einem Spindelmäher ausgerüstet und wurde im Englischen Garten in München eingesetzt, vom Spindelmäher (unter welchem der Lack sehr gelitten hat) wurde die Maschine mit über 10.000 Std. erlöst, er wird noch für kleinere Tätigkeiten eingesetzt.
Der GT kann im übrigen als Knick-Schlepper eingesetzt werden, oder durch sperren der Knicklenkung per Bolzen und umschalten der Lenkhydraulik auch wie ein ganz gewöhnlicher GT.
Auch das gab es ... zwar keine Prototypen aber dafür in sehr geringer Stückzahl, die Hinterradschlepper der großen Fendt Farmer oder auch Favorit 600er Typen, auch den Vario 300 gibt es selten als Hinterradmaschine.
Der Geräteträger 231 GT war so gesehen ein Dauerbrenner im Programm von Fendt.
Als sich die Stückzahlen nach und nach rückläufig entwickelten und die Produktionskapazitäten anderweitig benötigt wurden, beschloss man das Ende des 231 in Marktoberdorf.
In Weimar wollte man den 231ger mit kleinen technischen Änderungen wie z.B. die Verwendung des Vorbaus vom 345 GT weiter produzieren. Diese Maschine trug die Bezeichnung Fendt 231 GTW wobei das W eben für den Produktionsstandort Weimar stand.
Leider war die Nachfrage zu gering um eine Serienfertigung rentabel aufrecht erhalten zu können.
Es wurden lediglich ca. 280 Fendt GTW produziert.
Weitere Bilder von Prospekten unter "Geräteträger".
Das hier gezeigte Bild wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Der Fendt Trike - Trac war m.w. ein Umbau auf Basis des Fendt GT 380 und wurde in Holland umgebaut.
Der Vorteil war die große Wendigkeit aufgrund der Dreirad Konstruktion. In welcher Anzahl diese Umbauten gefertigt worden sind, ist mir unbekannt, jedoch gab es diese Umbauten auch von diversen anderen Schleppermodellen anderer Hersteller.
Nicht schön - aber selten.
Versuchsfahrzeug der Fa. Tünnißen u. Stocks auf Basis eines Schleppers der Farmer 200S Serie (240-275S).
Gedacht als Fahrzeug für Kommunen - ging nie in Serie
Den Originalprospekt dazu in deutsch habe ich in Finnland auftreiben können.
Auf "Basis" des Fendt Favorit 926 Vario (erste Generation) produzierte die Fa. Horsch einen Selbstfahrer zur Gülleausbringung oder auch mit Aufbauspritze für Pflanzenschutz unter der Bezeichnung AT 300.
Der Vorderbau (Achse, Motor) sowie das Getriebe waren identisch des 926, Armaturenbrett und Teile der Kabineneinrichtung ebenso wie beim Fendt.
In Holland wurde ein Fendt Vario 410 umgebaut für den speziellen Einsatz zum ausbringen von Zellulose in Blumenkulturen.
Es gibt auch ein ähnliches Fahrzeug mit Hardi-Aufbauspritze welches einen anderen Kabinenaufstieg vorweist, ob es sich dabei um einen weiteren Umbau handelt, oder ob dies jenes gezeigte Fahrzeug ist mit weiteren Anpassungen (Wechselaufbauten) ist mir unklar.
Fendt im Werkzeugbau.
Gegen Ende der 50iger Jahre war Fendt auch im Bereich des Werkzeug-Maschinenbau tätig. Zum einen wurden Maschinen für die eigene Schlepperfertigung hergestellt, zum anderen wurden diese Maschinen folgend auch am freien Markt angeboten.
Anbei ein paar Bilder und Beschreibungen aus Unterlagen
Kaum einer weiß, es gab in Marktoberdorf (Allgäu) eine zweite Firma "Fendt" welche zuerst Bleizugmaschinen und Kirchturmuhren produzierte, später ebenso im Bereich der Landtechnik tätig war.
Vor dem 2. Weltkrieg wurde von Theodor Fendt der Fendt Mammut produziert von welchem mir ebenso ein Originalprospekt vorliegt.
Wahlweise als 1 Zylinder mit 12/14 PS oder 2 Zylinder mit 20/22 PS zu kaufen, einige wenige Schlepper wurden wohl gebaut, zumindest ein noch existierender ist bekannt. Nachdem der Betrieb zu klein war, musste nach Willen der Reichsregierung die Produktion von Traktoren eingestellt werden und auf Rüstungsgüter umgeschwenkt werden.
Nach dem Krieg war die Fa. Fendt wieder im Bereich Landtechnik tätig, jedoch diesmal in der Fertigung von Anhängern, Gummiwägen und Kippern für die Landwirtschaft. Hierbei sind besonders die Wägen mit Achsschenkellenkung zu erwähnen.
Fendt Kipper EDK 80
Danke an Florian Burkenstein
Bleizugmaschine von Th. Fendt
Wird benötigt für Fenster bei welchen verschiedene Bundglasscheiben / Glasscheiben eingesetzt werden und mittels Blei verbunden (z.B. Kirchenfenster)
Zusammenarbeit zwischen Fa. Martin Ottobeuren u. Xaver Fendt Marktoberdorf
In den 1940ger Jahren kam es aufgrund Konzentrationsbestrebungen des Reichswirtschaftsministeriums zu einer Zusammenarbeit der Fa. Martin und der Fa. Fendt, der Typ F22 bzw. Dieselross F22 wurde gemeinsam entwickelt und vermarktet. Weiterführende technische Informationen sind dem angefügten Prospekt zu entnehmen.
Nach 375 gefertigten Einheiten vom Martin F22 wurde die Produktion eingestellt - auch weil kriegsbedingt keine zuverlässige Lieferung der benötigten Komponenten von Zulieferern erfolgte.
Nach dem Krieg nahm Martin die Produktion von Traktoren kurzzeitig wieder auf und fertigte den Typ S11 mit Deutz Motor, ZF-Lenkung und Getriebe. Nach 67 Stück wurde hier im Jahre 1950 die Produktion eingestellt um sich auf den Bau von Holzbearbeitungsmaschinen zu konzentrieren.
Vielen herzlichen Dank an die Fa. Martin welche mir prompt Infomaterial über die Firmengeschichte und den Schlepperbau von damals zukommen lies.
Am Rande erwähnt, die Fa. Martin gibt es auch heute noch, nach wie vor am Markt mit qualitativ hochwertigsten Holzbearbeitungsmaschinen.
Vielen Dank auch an Holger Klockmann und die Traktorfreunde Illerwinkel für die tolle Unterstützung mit Infos und Bildmaterial.
www.traktorfreunde-illerwinkel.de
Natürlich gab es noch viele weitere Prototypen und Sonderbauten von Fendt und mit Fendt - Traktoren, von Zeit zu Zeit tauchen im Internet immer wieder Bilder von bisher unbekannten Maschinen auf.
Hier ein paar Besonderheiten von oder mit Fendt:
(Danke an alle die bisher Bildmaterial gemailt oder zur Verfügung gestellt haben !)
Bild 1: Fendt Gt mit Stromerzeuger
Bild 2-5 : Gülletrac auf Basis GT 395
Bild 6-9: Selbstfahrer Silokamm - oft mit Basis kleinerer GT
Bild 10: Vario 300 mit Hopfenkabine (Kabine auch auf alle anderen Schlepper möglich)
Bild 11-12: Sonderlack Silber - Kundenwunsch oder auch als "Messe-Showfahrzeug" von Fendt damals
Bild 13: Sonderlack Karibikblau - zum Teil für Vorführmaschinen verwendet oder auf Kundenwunsch
Bild 14: Schnittmodell eines Vario 400
Bild 15: Wario-Forstschlepper auf Basis der 700/800 Vario
Bild 16-17: Fendt Xylon mit Doppelkabine als Fahrschulschlepper der BIldungsgesellschaft Canitz (danke für die Bilder)
Bild 18: Dieselross Hochrad für Sonderkulturen, Hochrad-Fahrgestell nachträglich angeflanscht, auch für diverse andere Schleppertypen möglich
Bild 19: Fendt GT mit Schweißtrafo
Bild 20: Farmer 200 S mit Silokamm
Natürlich gab es Fendt Schlepper mit zahlreichen anderen Modifikationen, oft durch Fremdfirmen umgebaut z.B. Bankettfräse auf Basis Fendt 380 GT, Selbstfahr-Kehrmaschinen etc.
Wer Bilder dazu liefern kann - bitte einfach mailen ;)
Die Firma Ezendam baut Geräteträger passend auf die speziellen Anforderungen von Baumschulen und Sonderkulturbetrieben um, je nach Kundenwunsch werden die Fahrzeuge angepasst, bis zu 80cm Bodenfreiheit sind möglich und auch eine Verlängerung des Vorderbaus.
Einen herzlichen Dank an Ron Spekschate für die tollen Bilder
Gebr. Ezendam BV
Oonksweg 35
7622 AW Borne (NL
Fendt 211 Vario in Hochradausführung, umgebaut von der Fa. Pfanzelt (bekannt von Forstmaschinen)
Die Bilder zeigen den Versuchsschlepper aus dem Jahr 2012, die Produktion startete 2013
Ein herzlicher Dank an Marcus Mager vom Spargelhof-Mager für die Bilder seiner Hochradschlepper.
Durch die Übernahme des Lely-Dechentreiter Werkes in Asbach-Bäumenheim im Jahr 1970 nahm Fendt zusätzlich Wohnwägen und Pistenraupen in das Sortiement auf. (Pistenraupen siehe eigene Kategorie)
Die Wohnwägen / Wohnmobile gehörten wie die Schlepper zum besten was in diesem Segment am Markt zu haben war, nach Übernahme von AGCO passten diese nicht mehr ins Programm, die Sparte wurde 1997 / 98 verkauft.
Die KMF war ein weiteres Werk, ausgesprochen "Kemptener Maschinen Fabrik" und wurde 1954 durch die Gebrüder Fendt gegründet.
Hauptsächlich lieferte die KMF Hydraulikkomponenten und andere Fahrzeugbauteile zur Schlepperproduktion auf Marktoberdorf auch wurden "Kettelmaschinen" (zur Herstellung von Kleidung) von Fendt in der KMF produziert, teilweise wurden auch Hydraulikkomponenten für andere Hersteller gefertigt.
Anfang der 1960ger Jahre wurden Versuche mit einem Schüttgutlader / Baggerlader unternommen, nach Erfahrungen mit diesem Versuchsmuster sowie des Favorit1-Hubstaplers ging die Produktion der Fendt-Gabelstapler 1962 daraus hervor. Im Jahr 1980 endete die eigene Staplerfertigung und der Vertrieb von Nissan-Staplern unter den Namen Fendt wurde aufgenommen.
1997 wurde die KMF natürlich auch AGCO einverleibt, im Januar 2003 wurde die KMF von Agco veräußert.
PKW
In den 50iger Jahren als die Motorisierung der Landwirtschaft in vollem Gange war und zahlreiche kleine Hersteller Schlepper und Maschinen am Markt anboten, verhielt es sich im PKW-Sektor ebenso, ständig und stark wachsende Nachfrage und steigende Verkaufszahlen.
Auch für Fendt war dieser Markt auf den ersten Blick verlockend, man überlegte vorerst mit einem kostengünstigen Kleinwagen im PKW-Bereich einzusteigen, 1954 wurden daher zwei Prototypen eines "Fendt-Kleinwagen" vorgestellt, ein Fahrzeug in dunkelrot, eines in weiß-blau.
Nach guter Überlegung fiel die Entscheidung sich lieber weiterhin auf den Bereich der Agrartechnik zu konzentrieren und man verwarf die Pläne mit den Kleinwägen wieder.
Fragt Google - der rote Kleinwagen ist hier in Bildern zu sehen - der blau-weiße ist in der Fendt-Chronik gezeigt, das Fahrzeug müsste ebenso noch existieren. (mir liegen keine verwendbaren Bilder vor)
Ein drittes Fahrzeug unter dem Namen "Fendt-Helicamper" besteht ebenso in Fragmenten noch.
Es ist unklar ob dieses Fahrzeug von X. Fendt oder Clemens/Theodor Fendt gebaut wurde.
In Cochem an der Mosel im Bundesland Rheinland-Pfalz zieht dieser ganz spezielle 211 P Vario seine Runden,
im Anhang einige Waggons um Touristen durch die Weinberge und City zu fahren.
Der Umbau wurde natürlich von einer Fachfirma durchgeführt.