Auch die Dieselross-Verdampfer sind natürlich eine Erwähnung wert.
Nach dem Fendt-Grasmäher von 1929 wurde bereits im Folgejahr 1930 die Produktion des Dieselross F9 aufgenommen.
Das Dieselross F9 verfügte mit seinem fahrunabhängigen Mähwerksantrieb mittels Holz-Antriebsscheibe welcher zudem unter Last zu und abschaltbar war, über sehr moderne Technik. Grundlegend wurde der F9 von einem Diesel-Verdampfermotor angetrieben welcher seine Leistung via Kette auf ein ZF-Getriebe übertrug. Auf Kundenwusch sollen auch Benzinmotoren verbaut worden sein.
Im Jahr 1936 wurde der stärkerer Nachfolger als Dieselross F12 vorgestellt, dieser wurde lediglich bis 1937 gefertigt, immerhin wurden jedoch bereits 191 Traktoren dieses Typs in beiden Jahren gefertigt und von Deutz MAH Verdampfermotoren mit Dieselkraftstoff angetrieben.
Der Einstieg in die industrielle Schlepperfertigung wurde mit dem Dieselross F18 im Jahre 1937 eingeläutet, die Mechanisierung der Landwirtschaft war losgebrochen, die Anzahl der produzierten Traktoren stieg bis zum zweiten Weltkrieg rapide an. Auch nach dem Krieg wurde das Baumuster des F18 wieder aufgegriffen und weitergeführt, insgesamt ergibt sich somit eine Anzahl von knapp über 3200 gebauten Dieselross F18 Traktoren bis 1949.
Der letzte seiner Zunft war das Dieselross F18H, welcher zwischen 1949 und 1951 in immerhin 955 Stück gefertigt wurde. Der F18H verfügte ebenso über einen Verdampfer der Deutz MAH Baureihe welcher seine Leistung an ein robustes ZF Getriebe lieferte.
Die Zeit der Verdampfermotoren war zu Beginn der 50ger Jahre am ablaufen, Motoren mit stehenden Zylindern, Wirbel- oder Vorkammertechnik, Flüssigkeitskühlung mit Thermostatregelung usw. waren moderner und verdrängten die Verdampfer.
Die Bilder zeigen fortlaufend die Entwicklung vom Grasmäher über die Typen F9; F12; F18; F18H
Der gezeigte "dunkle" F12 und F18H, sind im mittelfränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim zu besichtigen.
Weitere Infos, Bilder und Daten findet Ihr hier:
Nachdem bei Deutz die Schmalspurtraktoren der Typen 3006 und 4006 im Zuge der Typenpflege aus dem Programm fielen, wurde Ersatz benötigt um weiterhin den Sektor der Sonderkulturen bedienen zu können.
Aus eigenem Hause war in der Zeit um 1974 scheinbar kein Nachfolgemodell von Deutz geplant bzw. vorhanden, so reifte die Überlegung Schmalspurtraktoren von Fendt zuzukaufen und im eigenen Blechkleid zu vermarkten. Passenderweise wurden diese Schlepper bereits durch einen luftgekühlten Deutzmotor angetrieben.
Undurchsichtig wird es bei der Typenbezeichnung welche diese zugekauften Modelle bei Deutz erhalten sollten.
Vorgestellt im November 1974 in Frankreich als D4206V/VA und D5206V/VA, im Prospekt als D5006V und D5006VA bezeichnet und nach Bildmaterial einer überlebenden Maschine tatsächlich z.B. mit 4506 beklebt.
V = Vino bzw. Vigneron
VA = Vino Allrad
Die Anzahl von umgerüsteten Fendt-Schleppern bei Deutz ist nicht gesichert, es dürften aber nur sehr wenige Maschinen gewesen sein (die Rede ist von 2). Weshalb die Zusammenarbeit zwischen Deutz und Fendt letztendlich nicht zustande kam, ist ebenso unklar.
Ein herzlicher Dank für die folgenden Bilder an Peter Kautz von www.Fahrzeugseiten.de für das Bildmaterial.
In den 1970ger Jahren hatte Fendt ein eigenes spezielles Schnellkuppelsystem entwickelt und bot dieses als Zubehör für alle Schlepper an.
Am Markt konnte sich dieses System gegenüber den bereits weit verbreiteten Kat 1-2-3 Schnellfanghaken mit Kugeln nicht durchsetzen.
Hoch hinaus ...
Gerade für Sonderkulturen und spezielle Einsatzzwecke waren Maschinen mit hoher Bodenfreiheit erforderlich.
Fendt erfüllte diesen Kundenwunsch mit Hochradversionen der Geräteträger sowohl in Hinterrad- als auch in Allradausführung.
Nachdem die Baureihe GT eingestellt wurde, viel diese Sparte aus dem Programm.
Verschiedene Hersteller rüsten heute Standardtraktoren zu Hochradschleppern um, hierbei besonders erwähnenswert die Firma Pfanzelt welche Hochradmaschinen auf Basis der Vario 200 Traktoren umbaut.
Für Entwicklung, Materialforschung und zu Testzwecken wurden (und werden) innerhalb der Fendt-Versuchsabteilung neben kompletten Fahrzeugen auch Teilkomponenten für Versuche herangezogen.
Nach abgeschlossenem Versuch wurden nach zugespielten Informationen in unbekannten Zeitraum unvollständige Fahrzeuge und Komponenten als Schrott veräußert, dies insbesondere um Gewährleistungsansprüchen zu entgehen und auch eine Ersatzteilversorgung für eventuelle Einzelstücke auszuschließen.
Durch Ankauf dieser Komponenten wurden vom "Hersteller" Barnsteiner funktionstüchtige Fahrzeuge zusammengestellt und verkauft.
Nachdem die Fahrzeuge komplettiert wurden, ergaben sich wie in den Bildern ersichtlich deutliche Abweichungen von Serienmaschinen.
Der gezeigte Farmer 311 verfügt neben einer serienuntypischen Vorderachse über eine alte Bosch-EHR, bekannt aus der Favorit 600 LS Baureihe. Neben den alten Steuergeräten der frühen Farmer 300 wurde ebenso das hiervon bekannte analoge Traktormeter verwendet.
Die Anzahl der gefertigten Maschinen ist unbekannt, es wurden jedoch weitere (u.a. ein "312") gefertigt.
Die Maschinen wurden via Einzelabnahme zugelassen, demnach ist auch in den Fahrzeugpapieren nicht Fendt als Hersteller angeführt.