1928 der Fendt Grasmäher wird gebaut
1930 der erste Diesel-Kleinschlepper wird gebaut, getauft auf den Namen "Dieselroß"
1938 der 1000 gebaute Schlepper kann ausgeliefert werden
Der Rest ist bekannte Geschichte, viele Traktoren, Geräte und Maschinen mit oftmals neuen technischen Innovationen haben seither die Hallen in Marktoberdorf, Kempten und Asbach-Bäumenheim verlassen, eine Übersicht darüber erhalten Sie hier ....
Auszüge aus Prospekten über Zubehör zu Fendt Dieselross Schleppern sowie Bilder von Fahrzeugen mit dieser Ausrüstung.
Fendt DRP Klappgreifer
Eisenkrallen welche an den Felgen der Antriebsräder montiert wurden, die Krallen konnten über den Reifen geklappt werden, auf rutschigen, weichem Untergrund wurde
die Traktion enorm verbessert.
Auch andere Hersteller z.B. Degenhardt hatten diese Ausrüstung im Angebot
Raupenlaufwerk / Ansteckraupe
Ab dem F15 konnten die Dieselrösser anstatt mit Hinterrädern mit einem Raupenlaufwerk bzw. der sogenanten Ansteckraupe versehen werden.
Die Firma "Hülle" ist hier ein bekannter Hersteller dieser Raupen gewesen, diese konnten natürlich entsprechend auch auf Fahrzeuge anderer Marken montiert werden.
Hyraulik / Kraftheber
In den 50ger Jahren als der Schleppermarkt aufblühte und auch kleinere Betriebe motorisiert wurden, war die Hydraulik bzw. der hydraulische
Kraftheber am Schlepper bei weitem noch kein Standard sondern Zubehör.
Für viele Betriebe war die Anschaffung des Traktors selbst schon eine große Investition, die noch vorhandenen Arbeitsgeräte welche vormals vom Pferd, Ochsen oder Kuh gezogen worden sind wurden umgerüstet und am Schlepper weiter verwendet.
Natürlich hatte die Hydraulik entscheidende Vorteile, viele Schlepper wurden daher nachträglich mit einem Kraftheber ausgerüstet. Die Dreipunkthydraulik an sich, war eine Erfindung von MF.
Fendt bezog seine Hydraulikteile von der Fa. Sachse KG aus Kempten, diese ging jedoch 1954
in Konkurs, dies hätte für Fendt bedeutet gerade in der Anfangszeit der Hydraulik das kürzlich eingeführte System nicht mehr anbieten zu können, die Fa. Sachse wurde kurzerhand von Fendt
übernommen, somit konnten Hydraulikkomponenten nach Bedarf gebaut und weiterentwickelt werden.
Auch wurden besonders vor 1953 einige Schlepper auf Wunsch mit einer Hydraulik der Fa. Pentax ausgerüstet, diese wurde auch bei anderen Schlepperherstellern verwendet. Leider liegen mir keine weiteren Infos über Pentax vor.
Pentax - Hydraulik an einem Dieselross F25
Die Hydraulik der Firma Pentax war eine - nach meinem Stand - ersten verfügbaren hydraulischen Anlagen für Ackerschlepper seiner Zeit, diese wurde selten aber von verschiedenen Herstellern auf Wunsch verbaut.
In den frühen 50ger Jahren waren starre Ackerschienen für Anhängegeräte, welche oftmals vom Pferd/Ochsen/Kuh gezogen wurden Standard. Alternativen waren z.B. Anbaukraftheber in mechanischer Ausführung (z.B. auch Kettenkraftheber) oder Kraftheber welche mittels Handpumpe hydraulisch aushoben, der Pentax Kraftheber ist als vollwertiger Kraftheber anzusehen.
Frontlader
Der hydraulische Frontlader als Zusatzausrüstung ist nur selten an einem Dieselross anzutreffen.
Grundlegend gab es auch damals bereits verschiedene Anbieter für Frontlader z.B. Baas oder Wittenburg (System-Wittenburg).
Schleifeinrichtung für Messerbalken
In der Sammlung von Josy Reiff befindet sich neben vielen Raritäten und Besonderheiten z.B. ein Dieselross mit "Messer-Schleifeinrichtung".
Über einen Rollenantrieb welcher auf den Keilriemen des Motors geschwenkt werden kann, wird über eine flexible Welle ein Schleifer angetrieben. Durch diese Einrichtung konnten die Messer des Messerbalkens am Feld nachgeschliffen werden.
Sonstiges Zubehör wie z.B. Seilwinde und Riemenscheibe.
Zu jedem neuen Schlepper, wurde dem Besitzer eine Mappe mit Unterlagen überreicht, diese umfasste mindestens:
- Betriebsanleitung mit Wartungs- und Schmierplan
- Ersatzteilliste mit Explosionszeichnungen und ETL-Nummern
- Kundendienstheft
- Zusätzlich Blätter für Batterie, Filter usw.
Diese Unterlagen waren waren im Format A5 gedruckt.
Für die Fachwerkstätten gab es ebenso Unterlagen - jedoch keine Werkstatthandbücher wie heute. Ersatzteillisten im "grünen Ordner" waren im A4 Querformat gehalten, welche eine etwas bessere Druckqualität und Übersicht ermöglichten als die kleineren A5 Listen.
Nachdem Werkstatthandbücher wie bei neueren Baureihen zur Generation Dieselross noch nicht vorhanden waren, gab es "spezielle Handbücher" für verschiedene Baugruppen wie insbesondere Motor und Getriebe, welche wiederum teils Arbeitsschritte bei Reparaturen aufzeigten. Diese Handbücher waren oftmals auch direkt von den Herstellern wie MWM oder ZF etc. gefertigt.
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Immer wieder werden in den diversen Foren selbige Fragen rund um die Bedienung und Technik der alten Traktoren gestellt, sei es nach einer Neuanschaffung oder bei einer anstehenden Reparaturen an den Maschinen.
Es ist nur empfehlenswert zu seiner Maschine die passenden Unterlagen zu beschaffen. Während die Betriebsanleitung grundlegende Handgriffe zu Betrieb und Wartung erklärt sowie den Schmierplan und Schaltplan umfasst, ist in der Ersatzteilliste jedes einzelne Bauteil aufgeführt und dank Explosionszeichnungen zu sehen wie etwas montiert gehört. Auch werden in den Listen teils Din-Angaben oder Größenbezeichnungen für Lager usw. angeführt, welche eine einfachere Ersatzteilbeschaffung ermöglichen.
Für bestimmte Baugruppen wie Motor, Hydraulik oder Messerbalken wurden teilweise zusätzliche Unterlagen gedruckt welche weiterführende Infos bieten, Werkstatthandbücher wie heute üblich, gab es für die Baureihe der Dieselrösser nicht.
Zu beachten ist außerdem das Ersatzteilliste nicht Ersatzteilliste ist .... die frühen Modelle Anfang der 50ger Jahre hatten Ersatzteillisten z.B. "ohne Motor u. Getriebe" - diese Baugruppen wurden in extra Unterlagen behandelt (siehe z.B. unten gezeigte Mappe zum F15G), später wurden Ersatzteillisten für den kompletten Schlepper gedruckt (siehe z.B. unten Mappe zum F28P), aufgrund technischer Weiterentwicklung etc. wurden die Listen in Ausgaben A;B;C etc. bezeichnet.
Für Fachhändler und Werkstätten waren Ersatzteillisten im grünen Ordner (A4 Querformat) verfügbar welche durch technische Verbesserungen etc. mittels Nachlieferungen von Seiten aktualisiert wurden, aufgrund des größeren Formates und einer noch besseren Druckqualität sind die Zeichnungen noch übersichtlicher. Für die Fachwerkstätten gab es zusätzlich "Kundendienstmitteilungen" welche über technischen Änderungen im Zuge der Produktentwicklung / Nachbesserung etc. informierten.
Heute kann ein Großteil der Standardunterlagen (Anleitung, Ersatzteilliste) über den Fachhandel (Theopold-Lemgo) als Nachdruck bezogen werden, ebenso sind dort die technischen Datenblätter und Schaltpläne verfügbar.